Fördern und Fordern an der RNG

Liebe Schüler*innen, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

der Übergang von der Grundschule zu unserer Schule ist sicher für Sie und Euch ein spannender und aufregender Schritt.

Neue Kinder, neue Fächer, neue Lehrer*innen, ein neues Schulgebäude, die Liste ließe sich sicherlich noch fortsetzen. Hinzu kommt, dass sich an Gesamtschulen als Schulen gemeinsamen Lernens Kinder mit ganz vielen unterschiedlichen Begabungen, Interessen und auch Unterstützungsbedarf treffen, die wir, die Schulgemeinschaft der RNG, möglichst entsprechend der individuellen Bedürfnisse unterstützen wollen.

Wir haben uns gefragt: „Wie geht das?“, und in vielen Fortbildungen, Tagungen und Besprechungen ein ganzes Bündel von Ideen entwickelt und umgesetzt, die die Schüler*innen des letzten Jahrgangs 5 gut unterstützt haben.

Auf dem Weg zur Klassengemeinschaft

Natürlich müssen sich die Klassen erst einmal zusammenfinden und die Kinder müssen eine funktionierende Klassengemeinschaft bilden. Das geht nicht ohne Hilfe.

Aus diesem Grund wird jede Klasse von zwei Klassenlehrer*innen geführt, die sich im Team ergänzen.

Jeder Schultag beginnt mit dem gemeinsamen Anfang, d.h. in der ersten Stunde werden die Klassen grundsätzlich von mindestens einem/r Klassenlehrer*in betreut. Diese Stunde dient der pädagogischen und organisatorischen Beratung, Klassengeschäfte können geregelt werden, sodass die Klassengemeinschaft entspannt in den Schultag startet.

Jede Klasse beschäftigt sich über ein Jahr lang eine Doppelstunde pro Woche mit sozialem Lernen unter der Leitung einer erfahrenen Sozialpädagogin. Konfliktbewältigung, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung und Grundlagen des Umgangs miteinander sind Themen in diesen Stunden.

Die Klassen entwickeln gemeinsam pädagogische Wochenziele, die gemeinsam angestrebt werden, um die Klassengemeinschaft zu stärken.

Schließlich sind auch Chancengleichheit im Sinne von geschlechterneutraler Bildung und Erziehung ein Thema, das im weiteren Verlauf der Schulzeit vertieft werden wird.

Wie finden sich die neuen Schüler*innen in diesem neuen System zurecht?

Einführungswoche: In diesem Jahr haben wir im Jahrgang 5 eine Einführungswoche durchgeführt, die im Schwerpunkt von den KL-Teams mit den Schüler*innen veranstaltet worden ist.

Wie ist eigentlich unser Klassenraum organisiert? Wo finde ich was?

Welche Farbe hat der Hefter für Musik? Wie funktioniert das Logbuch? Wo finde ich das Sekretariat?

In der Mensa möchte ich mal probieren, wie das Essen schmeckt.

All diese Fragen wurden in der ersten Woche bearbeitet. Dazu hatten sich die KL-Teams vorher auf ein gemeinsames Vorgehen und gemeinsame Regeln geeinigt.

Angefangen von der Heftfarbe für Musik bis hin zur Kennzeichnung der Fächer im Stundenplan sind die Vorgaben für alle Klassen gleich. Das erleichtert die Orientierung für alle Kinder.

Unterricht

Was brauchen unsere neuen Schüler*innen eigentlich, damit sie ihre vorhandenen Fähigkeiten ausbauen, neue Fähigkeiten entwickeln und Defizite ausgleichen?

Dazu werden zunächst die Voraussetzungen der Kinder in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch in den Blick genommen. Diagnosetests helfen den Lehrer*innen, individuell auf die einzelnen Kinder eingehen zu können.

Unterrichtsmaterialien auf unterschiedlichen Anspruchsstufen helfen den Kindern ebenso wie ein differenziertes Förderangebot auf drei Niveaustufen (Fördern, Fordern, Plus). Zusätzlich bieten wir im Förderband Unterstützung bei LRS und Dyskalkulie.

Schließlich fördern besondere Arrangements der Klassenräume bis hin zu einer veränderten Anordnung der Schüler- und Lehrertische eine kommunikative und doch disziplinierte Arbeitsatmosphäre.

Projektzeit

Einige Fächer werden im Rahmen von Projekten angeboten, in die die Kinder sich einwählen können.

Hier finden sich relativ kleine Kurse, in denen die Kinder vom gleichen Interesse am Inhalt geleitet werden und in vielen Bereich selbstständig arbeiten. Sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zum regulären Fachunterricht.

Teamleistung

Wenn man Schule und Unterricht unter veränderten Gesichtspunkten denken und planen möchte und den Kindern möglichst individuell gerecht werden will, braucht man gelungene Kommunikation innerhalb des Kollegiums und möglichst viele verschiedene Perspektiven, aus denen man diese Fragen betrachtet.

An der RNG tagt das Klassenlehrer*innenteam Jahrgangs 5 wöchentlich zu festgesetzter Zeit. Unterstützt wird das Team von Sonderpädagogen*innen und Schulsozialarbeitern*innen. Hier werden pädagogische und fachliche Fragen erörtert, gemeinsame Unterrichtsvorhaben geplant u.v.m.

Ergänzt wird dieses Team durch das Abteilungsteam I, bestehend aus Abteilungsleiter, Beratungslehrerin und Schulsozialarbeiter*innen. Schwerpunkt ist hier die pädagogische Arbeit.

Die Projektgruppe ist ein Team aus interessierten Kollegen*innen und dem Didaktischen Leiter der RNG. Dieses Team versucht, Ideen bis zur Umsetzbarkeit weiterzuentwickeln, Impulse für den Unterricht zu setzen, Fortbildungen zu organisieren usw. Sicherlich bindet das viel Arbeitszeit, aber wir sind der Überzeugung, dass sich der Einsatz lohnt.

Ausblick

Wie geht es nun weiter?

Der Plan ist klar, das Ziel ist gesteckt: Mit jedem weiteren Jahrgang an der Rupert-Neudeck-Gesamtschule sollen die Neuerungen und Verbesserungen ständig überprüft und in die Folgejahrgänge übertragen werden. Das ehrgeizige Ziel ist: Mittelfristig gilt das Prädikat „menschlich-mutig-miteinander“ nicht nur schwerpunktmäßig für den Jahrgang 5, sondern für alle Schüler*innen der RNG. Die beginnende Oberstufe (für weitere Informationen hier klicken) folgt im nächsten Jahr ähnlichen Grundsätzen (lesen Sie dazu weiter unter ….)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns. Wir freuen uns bereits auf Ihre Kinder und Sie. 

Thomas Bissels (für weitere Informationen hier klicken)

(Didaktischer Leiter)