Zur Vorbereitung auf die Fahrt nach Krakau und in das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau haben wir uns mit Frau Eschrich und Frau Grefen in einem Workshop in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf intensiv mit dem Zweiten Weltkrieg, dem Holocaust und der Verfolgung der Juden beschäftigt. Besonders beeindruckte mich der Film „Schindlers Liste”, den wir ebenso zur Vorbereitung gemeinsam angeschaut haben. Der Film hat uns gut auf den Besuch der Schindler Fabrik in Krakau vorbereitet. Dort konnten wir viele Verbindungen zur Geschichte herstellen.
Dann ging es endlich los. Am ersten Tag unserer Studienfahrt vom 24.06.-28.06.2024 landet wir in Krakau und haben nach dem Check-in im Hotel die Stadt erkundet. Der Besuch des lebhaften Marktplatzes mit seinen historischen Gebäuden wird uns lange in Erinnerung bleiben.
Am Dienstag hatten wir unsere erste Führung durch das jüdische Ghetto von Krakau, in der uns die tragische Geschichte der dort lebenden Menschen nahegebracht wurde. Anschließend besuchten wir die Schindler Fabrik und wurden durch die Ausstellung geführt, die uns Einblicke in das damalige jüdische Leben in Krakau und in die Lebenswelt der Arbeiterschaft des Fabrikanten Oskar Schindler gab. Unser Rundgang durch Krakau endete mit dem Besuch einer jüdischen Synagoge und des angrenzenden jüdischen Friedhofs.
Am Mittwoch fuhren wir dann mit dem Bus nach Auschwitz, in das berüchtigte Konzentrationslager. Das Betreten des Geländes durch das Tor mit der grausamen Aufschrift „Arbeit macht frei“ war zutiefst bewegend. Wir sahen die engen Baracken, die Gaskammern und die persönlichen Habseligkeiten der Opfer, die dort ausgestellt sind. Haare, Kinderschuhe, Kleidung, Kofferberge – diese stummen Zeugen der Vergangenheit haben uns schwer getroffen und verdeutlicht, welches unvorstellbare Leid an diesem Ort herrschte.
Am 4. Tag unserer Reise besuchten wir das Massenvernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der Anblick des monumentalen Tors mit den Eisenbahnschienen war erschütternd, da es die Ankunft der Deportierten symbolisiert. Die Führung über das gigantische Gelände von130 Hektar und die Besichtigung der Gaskammern haben uns die industrielle Dimension des Todes sehr deutlich gemacht. Die emotionalen Eindrücke sind nicht in Worte zu fassen, als wir uns vorstellten, wie Tausende von Menschen hier ihr Leben verloren haben. Weil die Eindrücke in dieser Woche sehr intensiv und erschütternd waren, haben wir uns immer wieder zu gemeinsamen Abendessen, Reflexions- und Gesprächsrunden getroffen, in denen wir uns über unsere Gedanken und Gefühle austauschen konnten.
Der Holocaust war eine der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In Auschwitz-Birkenau wurden zwischen 1942 und 1945 über eine Million Menschen, Erwachsene wie auch Kinder, ermordet, hauptsächlich Juden. Das Lager war so ausgelegt, dass es Tausende gleichzeitig internieren und töten konnte. Die Gaskammern und Krematorien waren ein Teil dieses industriellen Massenmords. Die Bedingungen waren unmenschlich, viele starben an Krankheiten, Unterernährung und Erschöpfung.
Von Thabi Thanarajah und Julia Grefen